Frauenkloster-Bibliothek

ebooks mit Texten, erstmals publiziert in den Jahren 1518 bis 1840,

Content von 682 Autoren bzw. Autorinnen, geschrieben in 1.886 Titeln mit ca. 3.500 Baenden und in ca. 721.000 Seiten,

elektronische Titelaufnahmen sind vorhanden.

Die Benediktinerinnen Abtei St. Walburg besitzt eine ueber Jahrhunderte hinweg bewahrte Frauenkloster-Bibliothek. Das Kloster ist im Gegensatz zu allen anderen deutschen Nonnenkloestern unversehrt geblieben bzw. wurde durch glueckliche Umstaende nicht saekularisiert. Dies ist fuer die Geschichtsforschung der Froemmigkeit ein Gluecksfall. 

Einen 'physischen' Katalog des historischen Buchbestandes der vor 1900 erschienen Titel gab es nicht. Und es gab bzw. gibt keinen oeffentlichen Zugriff auf die Bibliothek und deren Titel, dieser 'physische' Zugriff ist den Klosterfrauen vorbehalten.

Einmalig ist, dass diese seltene und historisch bedeutsame Frauenkloster-Bibliothek in digitalen Publikationen - ebooks - inklusive elektronischer Titelaufnahmen vorliegt.

Spaetestens waehrend der Saekularisation (1804 ff.) wurde von Epigonen der "Aufklaerung" viele Kloster-Bibliotheken aufgeloest bzw. zerstoert:

Bibliotheks-Bestaende aus Maennerkloestern wurden in Staatliche Bibliotheken "zur Sicheheit verbracht" - so lautete eine Beschreibung dieser Vorgaenge. Dadurch koennte u.a. auch der Zuwachs des weltweit groessten Bestandes an ca. 18.000 Handschriften an der Bayerischen Staatsbibliothek Muenchen beschreibbar sein. Oder den umfangreichen Bestands-Zuwachs an seltenen Bibeln in der Wuerttembergischen Landesbibliothek Stuttgart koennte man so beschreiben.

Viel schlimmer erging es Frauenkloster-Bibliotheken, denn sollten jene gluecklicherweise den Dreissigjaehrigen Krieg (1618 - 1648) unversehrt ueberstanden haben, so wurde von Ereiferern der "Aufklaerung" begonnen - spaetestens waehrend der Saekularisation - Frauenkloster-Bibliotheks-Bestaende als 'schaedlich' einzustufen. Diese Bestaende wurden beispielsweise als 'nicht akademisch genug' eingestuft und somit meist unwiderbringlich vernichtet. 

Viele der Original-Baende unserer Sammlung zeigen Widmungen und gedruckte Exlibris, welche die Herkunft des Originals und dadurch dessen Weg in diese Frauenklosterbibliothek aufzeigen koennen. So waren beispielsweise Bendediktiner-Moenche des Klosters St. Emmeram zu Regensburg Beichtvaeter der Klosterfrauen, insgesamt gehen fast 600 Baende auf diese St. Emmeramer Herkunft zurueck. Solche und andere Exlibris sowie handschriftliche Widmungen im "Vorsatz"-Papier der Originale sind in den ebooks neu publiziert.

Vom gesamten historischen Bibliotheksbestand des fruehen 16. Jhrdt. bis zum fruehen 19. Jahrhundert sind ca. 10% der Titel in Lateinischer Sprache, die meisten Titel jedoch in Deutscher Sprache gedruckt. Bemerkenswert ist eine grosse Zahl an Titeln in Italienischer, Portugisischer, Spanischer und Franzoesischer Sprache, welcher zeitnah fuer deutsche Publikationen in die Deutsche Sprache uebersetzt worden. Dies zeigt schon waehrend der Barock-Zeit einen regen kulturellen Austausch zwischen den damaligen Laendern in Europa 

Mit derEdition St. Walburg und den Inhalten von ca. 3.500 'physischen' Buechern auf ca. 721.000 Seiten, liegt erstmals ein repraesentatives Abbild des Quellen-Bestandes der vor 1900 erschienenen Werke der Klosterfrauen-Bibliothek der Abtei St Walburg vor.

Die Auswahlkriterien der Originale fuer die Edition St. Walburg waren die Seltenheit der Buecher und ihr physischer Erhaltungszustand. Falls vorhanden, so wurde Erstausgaben Vorrang vor spaeteren Ausgaben gegeben, und es galt bei der Titelauswahl den Bibliothekscharakter abzubilden.

Um der schwierigen Aufgabe fachwissenschaftlicher Sach-Einordnung solch historischer Theologie- / Religions- Quellen aus vergangenen Jahrhunderten adaequat gerecht zu werden, wurde die "Regensburger Systematik" als dafuer geeignet angesehen und eingesetzt. Dieses "Sachregister zur Systematik Theologie" wurde an der Universitaetsbibliothek Regensburg entwickelt.

Die ebooks wurden mit dem Text der zugrundeliegenden alten Buecher als digital verbesserte Faksimile - Seiten produziert, verlagseitig entsprechend aufgearbeitet und neu publiziert. Dabei wurde die Original-Typographie, das Original-Layout bzw. der Satzspiegel inklusive eventueller "Satzfehler" im Text sowie eventuell vorhandene handschrifliche Notizen der Originale in den ebooks neu publiziert. Je ebook kann dabei ueber manuelle und je Werk individuell eingearbeitete, elektronische Lesezeichen auf einzelne Texte, spezifische Seiten, einzelne Abschnitte usw. nutzerfreundlich zugegriffen werden, ggfalls auch auf ein Original-Inhaltsverzeichnis, falls ein solches vorhanden ist.

Mit der Edition St. Walburg wird der Wert und Charakter dieser Bestands-Quellen einer historischen und einzigartig geschlossenen Frauenkloster-Bibliothek vorgelegt und dadurch oeffentlich zugaenglich gemacht. Ferner wird eine "physische" Benutzung der Originale minimiert (Preservation), einen oeffentlichen Zugriff zur Klosterbibliothek gab bzw. gibt es ja sowieso nicht (Klausur). 

Fuer weitere Information zu den verschiedenen Sektionen und Mengen-Angaben der Edition St. Walburg, klicken Sie bitte auf die Seiten "Spiritualitaet 16.-19 J." sowie "Religion / Theologie 16.-19 J.".

Anmerkungen: unsere Wortwahl Autoren haben wir der fluessigen Lesbarkeit so gewaehlt, selbstverstaendlich umfasst unsere Definition auch die Wortwahl Autorinnen: so sind z. B. von den mittelalterlichen Autorinnen in unseren Sammlungen am haeufigsten vertreten die Hl. Gerdtrud von Helfta, die Hl. Theresa von Avila (uebrigens die am haeufigsten vertretene Autorin in der Sammlung) sowie die Hl. Mechthild von Hackeborn.

 

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